Sonntag, Oktober 29, 2006

Sportlehrer der Medizin

Hallo Ihr Lieben!
Wie es die Überschrift schon andeutet, werde ich mich heute der Berufsgruppe der Ärzte bzw. genauer der der Orthopäden widmen. Diese zeichnen sich - ähnlich wie die Sportlehrer - vor allem dadurch aus, dass sie sich in ihrer Thematik nicht so richtig auskennen, trotzdem aber immer wahnsinnig eloquent und tatkräftig wirken.
Wie ich darauf komme?! Ich habe einen Orthopäden aufgesucht ... und das bereits zum zweiten Mal innerhalb von 12 Monaten! Bei meinem ersten Besuch konnte er mich doch tatsächlich noch blenden und so den Eindruck hinterlassen, er würde aus dem Heer der Unwissenden herausragen und mir in Bezug auf meine Rückenbeschwerden helfen. Doch die vergangenen zwölf Monate haben gezeigt, dass auch er lediglich mit Wasser kocht und allen weiteren Zutaten geflissentlich aus dem Weg zu gehen scheint. Denn - den geneigten Leser wundert das nicht - meine Rückenbeschwerden sind trotz einjähriger Schinderei bei KIESER und dem Einrenkversuch des Orthopäden nicht weggegangen. ... Der Eine oder Andere von Euch mag jetzt behaupten, das läge vor allem daran, dass ich in diesem Jahr nicht an der Reduktion meiner Körpermasse gearbeitet habe. ICH sage dazu nur: ich kann doch nicht alles auf einmal machen! :o)
Jedenfalls bin ich - nach einem schrecklich schmerzhaften Bummelsamstag in Trier - am vergangenen Montag also zum Orthopäden gegangen. Den Termin hatte ich um 17 Uhr ... und Pünktlichkeit ist eine meiner positiven Eigenschaften ... und schon eine knappe Stunden später war ich dann im Behandlungsraum 2. Von meinem ersten Besuch im vergangenen Jahr wusste ich aber, dass DAS noch nichts zu bedeuten hat. Und tatsächlich: erst etwa 50 Minuten später teilte sich mein Orthopäde diesen superkleinen Behandlungsraum mit meiner Wenigkeit. (Das Gute daran ist, dass der sonst so gerne auftretende Vorführeffekt hier nicht zum Tragen kommen kann. Denn immerhin hatte sich mein Rücken bereits eine Stunde lang an die Form der sehr unbequemen Wartezimmerstuhllehne angepasst, um im direkten Anschluss daran - ich saß in Behandlungsraum 2 in Ermangelung eines Stuhls auf einer Patientenliege - durch eine ähnlich ätzende Sitzhaltung gequält zu werden.) Mein Orthopäde hat sich dann also detailliert über meine Schmerzen informieren lassen. Und obwohl die Geschichte vom vergangenen Montag sich nahezu vollständig mit der vom vergangenen Jahr deckte, hat er auf einmal beschlossen, dass er DAS nicht mehr ohne die Hilfe einiger vom Radiologen erstellten Bildchen meiner Wirbelsäule weiterbehandeln kann. Merkwürdig aber für einen Orthopäden irgendwie typisch, oder?!
Und so bin ich dann also nach insgesamt 2 Stunden (Nettozeit der Behandlung: 10 Minuten ... Aus- und Anziehen inklusive) mit einer Überweisung und so schlau wie vorher von Dannen gezogen. Und auch DAS erscheint mir für einen Besuch beim Orthopäden irgendwie typisch, oder?!