Hotelketten
Ich finde, SO schlecht sind die Argumente nicht. ;o)
In diesem Sinne: scheut Euch nicht, Euch dem während meines Studiums propagierten Motto des "Lebenslangen Lernen" zu unterwerfen. Es KANN lustig und bereichernd sein!
Zunächst einmal zu der Geschichte mit den Pseudonymen: mein Bruder hat mir stets eingebleut, mich im Internet nur dann unter meinem richtigen Namen anzumelden, wenn ich etwas bestelle, das an meine Adresse geliefert werden soll, oder aber, wenn ich online meine Bankgeschäfte tätige. Während ich selbst bei der Erfindung von Nicknamen nicht besonders viel Kreativität beweise, kommen bei ihm beispielsweise vergessen geglaubte Nahrungsmittel zum Zug. Und damit, so dachte ich, ist er ein echter Exot. Aber weit gefehlt.
Am Wochenende wurde ich Zeugin einer sehr ähnlichen Handlung ... ausgeführt von einer meiner Freundinnen. Wir hatten beschlossen, gemeinsam ins Kino zu gehen. Nachdem wir uns auf einen Film und ein Lichtspielhaus geeinigt hatten, erklärte sie sich bereit, die Karten zu reservieren und zu fahren. Sie sammelte uns also beide ein und wir reisten voller Vorfreude vom Land in die Stadt. Wir parkten den Wagen und fuhren mit dem Aufzug ins Foyer, wo wir uns an einer der Kassen anstellten, um die reservierten Karten abzuholen. Und dann passierte es: sie teilte uns den Namen mit, unter dem sie die Karten zurücklegen hatte lassen ... FANTASTIQUE ... und verkürzte uns mit dieser - wenn auch sinnlosen so doch kreativen - Handlung die sonst eher langatmige Wartezeit um Lichtjahre! Sie selbst hatte ja noch die Hoffnung, ihr Pseudonym lediglich uns anvertrauen zu müssen und bei dem Mitarbeiter hinter der Kasse mit der ReservierungsNUMMER glimpflich davon zu kommen. Aber diese Hoffnung wurde kläglich - und zu unserer Freude - zu Nichte gemacht.
Und nun zu der Geschichte mit den Reklamationen: meine Mutter hat die Angewohnheit, im Restaurant - und übrigens auch sonst überall - sowohl ihre Begeisterung als auch ihren Unmut über die von ihr käuflich erworbenen Dienstleistungen oder Waren Kund zu tun. Tut sie dies in meiner Anwesenheit, nervt mich das eigentlich oft sehr. Dennoch muss ich zugeben, dass diese Eigenschaft entweder abgefärbt hat oder aber vererbt wurde und so halte auch ich nur selten mit meiner Meinung hinterm Berg. Allerdings bin ich bisher - wohl auch aufgrund der schambesetzten Reaktionen von Freunden, Familienmitgliedern und Anverwandten - davon ausgegangen, dass wir beide da die Einzigen sind. Aber am Wochenende wurde ich auch hier eines Besseren belehrt.
Nach dem Besuch des Lichtspielhauses - übrigens möchte ich an dieser Stelle sagen, dass Sandra Bullock in diesem Jahr zwar in einem eher mittelmäßigen Film mitgespielt hat, dafür aber eine wirklich gute schauspielerische Leistung dargeboten und deshalb den Oscar zu Recht gewonnen hat - sind wir gemeinsam in eine Kneipe in direkter Nachbarschaft gegangen. Hierbei handelte es sich übrigens um ein zu einer Kette gehörendes Etablissement. Wir bestellten uns Cocktails und versuchten, uns trotz der sehr lauten und etwas basslastigen Musik zu unterhalten. Als die Cocktails dann kamen, stießen wir an und tranken einen ersten Schluck. Während das für zwei von uns keine nachhaltige Aktion war, spiegelten die Gesichtszüge der Dritten im Bunde sofort ihr Missfallen wider. Denn statt des auf der Karte beschriebenen ErdbeerPÜREES - oh Gott ... WIE schreibt man das nur?! - fanden sich in dem Getränk neben dem weit verbreiteten "crushed ice" vielmehr Erdbeeraromen, die wohl durch irgendein Pulver da hineingekommen waren. Nach einigem Zögern winkte die Freundin den Kellner heran und reklamierte. Der Mitarbeiter der Kneipe ging neben ihr in die Knie und faselte dann etwas von Rezepturen, die von der Zentrale vorgegeben werden, deren Ergebnisse ihm selbst jedoch auch nicht mundeten und bot ihr ein Ersatzgetränk an. Daraufhin bestellte sie ein Pils. Biertrinker unter Euch wissen, dass es sich dabei mitnichten um ein Weizen handelt ... aber genau das bekam sie dann ... wenn auch in einem nicht eindeutig als Weizenglas zu identifizierenden Gefäß. Bereits durch die Farbe und den Geruch etwas irritiert, nippte sie kurz daran und haderte mit sich, ob es denn tatsächlich angebracht und sozial erwünscht sein könnte, auch deses Getränk zu reklamieren. Nachdem sie sich durchgerungen hatte, versuchten wir gemeinsam, den für unseren Tisch zuständigen Kellner ausfindig UND auf uns aufmerksam zu machen. Zwar gelang uns dies nicht, ABER der junge Mann bemerkte beim Passieren unseres Tisches direkt und ohne fremde Hilfe, dass meiner Freundin - übrigens von seiner langjährigen Kollegin - das falsche Ersatzgetränk gebracht worden war. Er entschuldigte sich und kümmerte sich eigenständig und zügig um eine neue Lieferung auf Kosten des Hauses. ... Allerdings möchte ICH abschließend noch Folgendes anmerken: als Mitarbeiter einer Kneipe würde ich dem Kunden kein Getränk in Rechnung stellen, das er nicht getrunken hat. Genau das ist aber passiert. Denn meine Freundin musste den zuallererst georderten Cocktail - der natürlich viel teurer als das später tatsächlich konsummierte Pils war - bezahlen! ... Vor allem würde ich das als Mitarbeiter eines zu einer Kette gehörenden Etablissements, die ihre Gäste durch Aufsteller auf den Tischen auf eine Zufriedenheitsbefragung aufmerksam macht, mitnichten in Erwägung ziehen.
Also Ihr Beiden: DANKE für die Ausflüge in die französische Welt der Phantasie sowie die der Reklamation in Restaurants und vor allem DANKE für die Entmysthifizierung der Familiengeheimnisse ... wir kochen also doch alle nur mit Wasser.
Und zu guter Letzt habe ich noch einen Vorsatz fürs nächste Frühjahr: ich werde nicht nur mich, sondern auch mein Auto auf die Zeitumstellung adäquat vorbereiten, damit wir dann beide frisch gestärkt in den Sonnenaufgang fahren können.
Kurz: wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, werde ich in den kommenden Wochen und Monaten nicht mehr nach Saarlouis fahren, um Möbel zu kaufen. Und dass es sich vermeiden lässt, dafür spricht die Tatsache, dass die Einbauküche meinen Vermietern gehört und sich Investitionen in Badezimmermöbel nicht wirklich lohnen, da die Fliesen davon auch nicht schöner werden.
Abschließend an dieser Stelle aber noch ein Dank an all die Personen, die mich bei dieser Renovierungsaktion so tatkräftig unterstützt haben ... und sei es auch nur im psychohygienischen Austausch! DANKE!
Vor allem meine letzte Frage konnte ich bis zum Schluss nicht beantworten und sie wurde - ähnlich einem Feuer in einer Gegend voller ausgetrockneter Sträucher, in der es nur eines Funkens bedarf, um einen Flächenbrand auszulösen - stets genährt.
Ein Beispiel: unsere stellvertretende Geschäfts"führerin" hat versucht, einer Kollegin, die an der Fortbildung teilnahm und aufgrund ihres Migrationshintergrundes Schwierigkeiten mit dem einen oder anderen Fremdwort hatte, den Begriff "Leittextmethode" wie folgt zu erläutern: "Leit ... wie von Parkleitsystem ... text wie der Text ... und methode wie die Methode ... ein zusammengesetztes Hauptwort nennt man das." ... Na wenn das mal nicht pädagogisch wertvoll war! ;o)
Ein weiteres Beispiel in der selben Besetzung. In diesem Fall ging es um die sogenannte "Vier-Stufen-Methode". Die Theorie besagt, dass nach der Vorbereitung und Motivation des Auszubildenden (Stufe 1) der Ausbilder die einzelnen Arbeitsschritte zunächst vormacht und erklärt (Stufe 2), diese dann durch den Auszubildenden nachgemacht bzw. selbst ausgeführt werden, während der Ausbilder danebensteht und bei groben Fehlern eingreift (Stufe 3) und der Auszubildende die erlernten Arbeitsschritte abschließend wiederholt und festigt (Stufe 4). ... Wenn Ihr diese Erklärung schon für eher laienhaft gehalten habt, dann haltet Euch jetzt fest. Denn die stellvertretende Geschäfts"führerin" erläuterte die Vier-Stufen-Methode wie folgt: stellen sie sich das wie ein Siegertreppchen vor ... und da zeichnet sie auch schon eine Treppe mit vier Stufen an die Tafel!
... häh?! Ich selbst stand zwar nie auf einem Siegertreppchen, aber wer mich in meiner Funktion als Fernsehjunky kennt, weiß, dass ich schon häufig in Sportübertragungen eins gesehen haben muss. Und egal ob Olympische Spiele, Weltmeisterschaften oder auch nur die Übertragung irgendeines Haus- und Hofwettbewerbs: die Siegertreppchen bestanden immer aus DREI "Stufen", die mitnichten wie die Stufen einer Treppe angeordnet waren!
Ich darf an dieser Stelle keine weiteren Beispiele anführen, weil ich mich sonst noch 9 Monate nach Abschluss der Prüfung und somit mindestens 36 Wochen nach der letzten Fortbildungseinheit mit dieser "Enzyklopädie der Pädagogik auf zwei Beinen" so in Rage schreibe, dass ich evtl. den Notarzt anrufen müsste.
Klar: im Nachhinein könnte ich auch sagen, dass die Fortbildung mit der dazugehörigen Prüfung und einem "sehr guten" Ergebnis zumindest einen Meilenstein in meiner persönlichen Lernbiographie darstellt. Aber zum einen denke ich nicht, dass die meisten meiner potentiellen Arbeitgeber sich auch nur annähernd für den Nachweis einer solchen Fortbildung interessieren und zum anderen weiß ich selbst ja durchaus das "sehr gute" Ergebnis zu meinen bisherigen Ergebnissen in Relation zu setzen ... weder Prüfung und Prüfungsvorbereitung noch der zu erstellende Unterweisungsentwurf waren auch nur im Ansatz in Bezug auf Aufwand und Qualität mit irgendeiner anderen Hausarbeit meiner schulischen oder universitären Vergangenheit zu vergleichen!
Kurz: wenn jemand von Euch das Angebot bekommen sollte, am Teil IV der Vorbereitung auf die Meisterprüfung "Berufs- und Arbeitspädagogische Kenntnisse" teilnehmen zu dürfen ... schlagt es dankend aus!
Ihr seht: neue Kolleginnen können also WIRKLICH ein Gewinn sein!
Ihr seht: neue Kolleginnen KÖNNEN auch ein Gewinn sein!
tatsächlich auch auf dem Gebiet der Neuen Deutschen Welle ein absoslutes ASS sein. Und das nicht irgendwie! NEIN! Denn was sie macht, das macht sie - ganz im Sinne der Erfolgsorientierung - richtig! Und "richtig" heißt in dem von mir beschriebenen Fall, dass diese Frau bereits nach den ersten TAKTEN - von Text war bis dahin weit und breit noch nichts zu hören - Lieder von Bands mit so merkwürdig klingenden Namen wie "DÖF", "Extrabreit", "Frl. Menke" oder "Spliff" zu identifizieren in der Lage war ... natürlich kannte sie auch immer den Titel des Songs!
ICH hoffe ja, dass meine Unkenntnis vor allem auf die - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - drei Jahre Altersunterschied zurückzuführen sind. Ansonsten müsste ich mir nämlich eingestehen, dass ich für SIE noch nicht einmal als Telefonjoker im Bereich Musik, Promis etc. zu gebrauchen wäre, wohingegen sie mein Telefonjoker für jedes Wissenschaftsgebiet sein könnte. ;o)